Giftige Pflanzen und Nahrungsmittel für Hunde und Katzen

Laut ZDF Meldung vom August 2005 sind rund zehn Prozent aller Vergiftungserscheinungen bei Katzen und Hunden auf giftige Pflanzen zurückzuführen.

 

Die Symptome bei Tiervergiftungen sind unterschiedlich - je nach Art des Giftes. Ist das Zentrale Nervensystem betroffen, können Krämpfe und Bewusstseinsstörungen auftreten. Wird das Herz-Kreislaufsystem angegriffen, kann es zu einer schweren Schock-Symptomatik kommen, an der die Tiere schnell sterben können. Gängig sind aber auch Erbrechen und Durchfall.

 

Besonders Katzenjungtiere oder Wohnungskatzen, aber auch Hundwelpen knabbern gern an Grünpflanzen im Zimmer und auf Balkon. In Haushalten beliebte Schnittblumen wie Lilien oder Osterglocken sind in einer ggf. zu reizarmen Umgebung für die Tiere eine willkommene Abwechslung. Sie werden von unseren Tierfreunden aus der Vase geangelt, beschnuppert, gekaut und manchmal wird sogar das Blumenwasser getrunken, indem sich ggf. schon giftige Substanzen befinden (z.B. Blumendünger) oder das bereits giftige Substanzen der Pflanzen aufgenommen haben kann.

 

Giftig sind zum Beispiel alle Ficus-Arten wie der beliebte Benjamini oder der Gummibaum, Diefenbachia, Alpenveilchen, der Weihnachtsstern und die Mistelzweige zur Weihnachtsdekoration. Auf giftige Pflanzen im Garten sollten Tierbesitzer besser verzichten: Dazu gehören etwa Rhododendron, Oleander, Eibe, Buchsbaum, Kirschlorbeer, Lilien und viele mehr.

 


Neben einer artgerechten Umgebung, Abwechslung und Aufmerksamkeit brauchen Katzen ohne Freilauf immer Zugang zu frischem Katzengras; empfehlenswert wäre auch ein eigenes Beet für Katzen in der Wohnung bestehend aus einem kleiner Balkonkasten, der mit Katzengras und Katzenminze bepflanzt wurde. Dort darf und soll die Katze sich austoben dürfen.

 

Was tun im Falle einer Vergiftung?

Bei Verdacht auf Vergiftung auf keinen Fall selber versuchen, das Tier zum Erbrechen zu bringen, sondern eine Probe der wahrscheinlich gefressenen Substanz einpacken und schnellstens zum Tierarzt bzw. die Tierrettung rufen.

 

Giftige Pflanzen für Hund und Katze

Giftige Zimmerpflanzen

Diese Liste ist nicht vollständig: Weitergehende Informationen finden Sie z.B. im Internet unter Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie (www.vetpharm.unizh.ch).

  • Alpenveilchen (Cyclamen persicum) - Hund und Katze
  • Ficus Arten (Ficus spp ) inkl. Feigenbaum (Ficus carica), Gummibaum (Ficus elastica), Birkenfeige (Ficus benjamini), Banyanbaum (Ficus benghalensis), Bobaum (Ficus religiosa), Geigenfeige (Ficus lyrata), Kletterficus (Ficus pumila ) sowie Ficus diversicola und Ficus magnolioides - Hund und Katze
  • Christdorn, Stechplame (Ilex aquifolium) als Weihnachtsdeko - Hund und Katze
  • Dieffenbachie (Dieffenbachia - Hund und Katze
  • Drachenbaum (Dracaena spp.) - Katze
  • Drudenfuß (Mistelzweig zu Weihnachten !!) – (Viscum album) - Hund, Katze?
  • Einblatt (Spathiphyllum floribundum) - Hund und Katze
  • Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) - Katze
  • Fensterblatt (Monstera deliciosa) - Hund und Katze
  • Flamingoblume (Anthurium scherzerianium) - Hund und Katze
  • Klivie (Clivia miniata) - Hund und Katze
  • Korallenbaum, -kirsche,-strauch (Solanum pseudocapsicum) - Hund und Katze
  • Kroton, Wunderstrauch, Krebsblume (Codiaeum variegatum) - Hund und Katze
  • Philodendron (Philodendron ssp.) - Hund und Katze
  • Weihnachsstern (Euphorbia pulcherrima) - Hund und Katze
  • Zimmerkalla (Zantedeschia aethiopica) - Hund und Katze
     

Giftige Garten – und Wildpflanzen

  • Alpenrose , Azalee (Rhododendrom spp.) - Hund und Katze
  • Adonisröschen (Adonis vernalis) - Hund und Katze
  • Akelei (Aquilegia vulgaris) - Hund und Katze
  • Alfalfa, Luzerne (Medicago sativa) - Hund und Katze
  • Amaryllis, Ritterstern (Hippeastrum spp.) - Hund und Katze
  • Anemone (Anemone nemorosa) - Hund
  • Aronstab (Arum maculatum) - Hund
  • Blauregen (Wisteria sinensis) - Hund und Katze
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens) - Hund und Katze
  • Christdorn, Stechplame (Ilex aquifolium) - Hund und Katze
  • Clematis, Waldrebe (Clematis spp.) - Hund und Katze
  • Eibe (Taxus baccata) - Hund und Katze
  • Engelstrompete (Beaucarnea und Datura suaveoleons) - Hund und Katze
  • Efeu (Hedera helix) - Hund und Katze
  • Fingerhut (Digitalis pururea) - Hund und Katze
  • Fliegenpilz (Amanita muscaria) - Hund und Katze
  • Geissblatt (Lonicera xylosteum) - Hund und Katze
  • Ginster (Cytisus spec.) - Hund und Katze
  • Goldregen (Laburnum anagyroides) - Hund und Katze
  • Heliotrop, Vanilleblume (Heliotropium arborescens; Heliotropium peruvianum) - Hund und Katze
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) - Hund und Katze
  • Hortensie (Hydrangea ssp.) - Hund und Katze
  • Hyazinthe (Hyacinthus orientalis) - Hund und Katze
  • Iris, Sumpf-Schwertlilie, Wasserlilie (Iris pseudacorus) - Hund und Katze
  • Kirschlorbeer, Zierlorbeer (Prunus laurocerasus) - Hund und Katze
  • Lebensbaum (Thuja occidentalis) - Hund und Katze
  • Maiglöckchen, Maiblume (Convallaria majalis) - Hund und Katze
  • Narzissen (Narcissus spp.) - Hund und Katze
  • Osterglocke, gelbe Narzisse, falsche Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) - Hund und Katze
  • Oleander (Nerium oleander) - Hund und Katze
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) - Hund und Katze
  • Rittersporn (Delphinium consolida) - Hund und Katze
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) - Hund und Katze
  • Tollkirsche (Atropa belladonna) - Hund und Katze
  • Tulpe (Tulipa spp) - Hund und Katze
  • Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cyprissias) - Hund und Katze

Giftige Nahrungsmittel:

Was sollten unsere Vierbeiner nicht essen?

Nicht alles was uns schmeckt, ist auch für unsere Haustiere gut. Im folgenden eine Auflistung von unverträglichen bzw. giftigen Nahrungsmitteln für Hund und Katze. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Alfalfa ­ Sprossen: Die enthaltenen Phytoöstrogene können Fruchtbarkeitsstörungen verursachen.
  • Avocado: Sowohl Fleisch als auch der Kern aufgrund des Wirkstoffs Persin.
  • Alkohohl: Auch Medizin; Bachblüten z.B. immer mit Wasser anmischen; bei homöopathischen Mitteln Globuli und nicht Tropfen verwenden.
  • Bärlauch und Knoblauch: Auch wenn viele Knoblauch und Knoblauchpräparate immer noch für wirksame Anti-Flohmittel halten und diese auch gegen Parasiten helfen sollen, baerlauchsind diese nicht geeignet für Hunde, Katzen und Pferde. Das in Knoblauch enthaltene Alliin (je älter die Knolle desto höher der Anteil) kann eine hämolytischer Anämie verursachen. Die Debatte darüber, ob und wieviel Knoblauch man Hunden, Katzen oder Pferden geben soll, hat viele Tierhalter stark verunsichert. Enthalten doch auch käufliche Tierfutter, Hundekekse, Pferdeleckerlis, Nahrungsergänzungsmittel für Tiere sowie viele Rezepte für Hunde und Katzen Knoblauch. Das Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie der Universität Zürich hat Knoblauch toxikologsich als giftig bis stark giftig für Hunde, Katzen und Pferde eingestuft. Eine Überdosierung führt aufgrund der in der Knoblauchknolle enthaltenen Wirkstoffs Alliin (S-Allyl-Cystein-Sulfoxid), das bei Beschädigung der Pflanze enzymatisch in Allicin umgewandelt wird, zu oxidativer Denaturierung des Hämoglobins, was zur Bildung von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten und zu einer hämolytischer Anämie. Klinische Symptome für eine Überdosierung mit Knoblauch bei Tieren sind Vomitus, Diarrhoe, Schwäche, Tachypnoe, Tachykardie, Anämie, Ikterus Hämoglobinurie.
  • Zwiebeln: Die Schwefelverbindungen in der Zwiebel zerstören die roten Blutkörperchen der Tiere. Eine mittelgroße Zwiebel kann für einen fünf Kilogramm schweren Hund tödlich sein.
  • Schokolade und Kakao: In Schokolade ist der Stoff Theobromin enthalten, der für Tiere giftig ist. Für den Hund ist reines Theobromin beispielsweise schon in einer Dosis von 100 bis 200 Milligramm tödlich. Eine Tafel Vollmilchschokolade enthält bereits 155 bis 232 Milligramm Theobromin und eine Tafel Zartbitterschokolade noch mehr. Zwei Stückchen Zartbitterschokolade können für einen Chihuahua bereits tödlich sein. Auch größere Hunde reagieren auf entsprechende Mengen nach etwa 4-12 Stunden mit Erbrechen und Durchfall. (Quelle Stiftung Warentest)
  • Konservierungsstoffe: E210 (Benzoesäure), E 211 (Natriumbenzoat), E 212 (Kaliumbenzoat) und E 213 (Kalziumbenzoat). Die Konservierungsmittel E210 (Benzoesäure), E 211 (Natriumbenzoat), E 212 (Kaliumbenzoat) und E 213 (Kalziumbenzoat) sind in Hunde- und Katzenfutter gesetzlich verboten. Für Katzen können bereits laut Ökotest 5 Promille tödlich sein. Die für den Menschen zugelassenen Konservierungsmittel finden sich in Fischsalat, aber auch in für Katzen so leckeren Leckerlis wie Krabben, Lachs und anderen Fischerzeugnissen.
  • Thunfisch: Vorsicht auch bei Thunfisch, nicht weil dieser giftig ist, aber laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit erhöhten Mengen von Methylquecksilber belastet sein kann.
  • Rohes Schweinefleisch: Es enthält oft das Aujetzki-Virus, ein für den Menschen unproblematisches Herpesvirus, das für Hunde und Katzen tödlich und für viele andere Tiere gefährlich ist. Deshalb sollte das Fleisch vor der Verfütterung gut erhitzt bzw. gekocht werden.

Sonstige Giftstoffe

  • Tabakpflanze (Nicotiana tabacum): Schon 5-25 g getrocknete Tabakblätter (ein Zigarettenstummel oder ein bisschen Kautabak) sind für Hund und Katze eine toxische Dosis. Welpen sind besonders betroffen, denn sie kauen gerne an allem was herumliegt. Trinkt der Hund aus einer Pfütze, in der ein paar Zigarettenkippen schwimmen, kann er sich auch dadurch vergiften und sterben.
  • Laut US-Forschungsergebnissen schadet das Passivrauchen auch Katzen. Sie atmen den Zigarettenrauch nicht nur ein, sie lecken sich die giftigen Substanzen auch noch aus dem Fell. Katzen in Raucherhaushalten erkranken laut US-Forschern mehr als doppelt so häufig wie ihre Artgenossen in rauchfreien Wohnungen, unter anderem an Lymphdrüsenkrebs. (Elizabeth R.Bertone et al., American Journal of Epidemiology 2002; 156:268-273)


Ein herzliches Dankeschön an Birga Dexel, die uns freundlicherweise den Text zur Verfügung gestellt hat.
Quelle: www.tierberatungspraxis.de und www.ernaehrungfuenfelemente.de